Gründung: 16.03.1910
Gründungsmitglieder: Rektor Gernberg; Kaufmann Poscich Inhaber Carmolfabrik, Max Paul, Hans Steffen, Scheibel, Kurt Barsch, Erwin Ramlow, RA Porth, Franz Hoffmann, Siegfried Schütze, Dieter Klein, M. Lamprecht, Alfred Bringmann, Heinz Thurmann, Fischer Pieper; Bäcker Schulz

Vorsitzender wurde Rektor Gernberg sein Stellvertreter der Kaufmann Poscich.
Hundertzehn Jahre Rudern in Rheinsberg, nicht viele Vereine können auf so eine lange Vereinstradition zurückblicken.
Im Laufe dieser 110 Jahre durchlebten der Verein und dessen Mitglieder viele Höhen und Tiefen. Durch die Mitglieder und deren unermüdlichen Einsatz wurden die Tiefen gemeistert und die Höhen gefeiert.
Viele Generationen erfreuen sich am Rudersport in Rheinsberg, diesen Ruderinnen und Ruderern verdanken wir, dass wir heute an der wunderschönen Rheinsberger Seenkette eines der schönsten Bootshäuser im Land Brandenburg als Heimstätte haben.
Besonderem Dank gilt unserem Ehrenvorsitzenden Eberhard Nusch, ohne dessen unermüdlichen Einsatz und Sachverstand, wäre der Wiederaufbau der Rudersektion in den 60er Jahren und der Neuanfang nach den Restitutionsansprüchen und den damit verbundenen Neuaufbau des Vereinsgelände mit dem Vereinsheim nicht möglich gewesen. Seine erste Heimstatt war in der Schillerstraße in der Sporthalle des alten Pädagogiums. Aber schon nach kurzer Zeit konnte der Club ein neues Bootshaus sein Eigen nennen.
Ein reges Vereinsleben entwickelte sich erst nach dem Ersten Weltkrieg und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise, dieses wird durch diverse Festschriften belegt. Man verstand es schon damals, den Sport und das Vergnügen miteinander zu verbinden.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde das Vereinsleben eingestellt. In den Wirren der Nachkriegszeit ging das gesamte Bootsmaterial verloren.
Anfang der 60er Jahre erhält die Heinrich-Rau-Schule 2 C Vierer, die Lehrer Siegfried Schütze und Dieter Klein beginnen mit dem Training.
Erste Jugendliche: Harendt, Busch, Bauer, Kehrberg, Hoffmann, Dagobert Schulz, Peterson, Udo Barsch, Georg Nantke, Eckart Bartel.
Wie der ehemalige Schuldirektor Horst Pischke erzählte, wurde von Seiten der Schule gezielt nach einem ausgebildeten Ruderer gesucht. Man fand ihn in dem Lehrerabsolventen Eberhard Nusch, der im Jahre 1964 DDR Meister im D2 geworden war. Mit seinem Dienstantritt am 1. September 1966 wurde er Trainer und Organisator der SSG (Schulsportgemeinschaft).


Ab 1970 wurde das ehemalige Sägewerk unter seiner Leitung und mit Unterstützung der damaligen PGH Installation zum Vereinsgelände ausgebaut: Franz Kunow, Siegfried Schütze, Hartmut Richter, Eberhard Nusch und Wolfgang Scharf mit seiner Gärtnerraupe, Horst Lipowski, Hans Lipowski, Gerd Lipowski, Werner Pahl, Rudi Wiedrich, Eckard Schwemmin, Eberhard Tuchen, Robert Köpernick sowie die Schüler Jörg Pahl, Norbert Knop, Klaus Pierau, Norbert Arndt, Wolfgang Zinser waren die Aktivsten zu dieser Zeit. Gleichzeitig wurde kontinuierlich die Bootsflotte ausgebaut. Der Schwerpunkt lag im Kinder- und Jugendsport, über 100 Kinder und Jugendliche waren zeitweise Mitglieder des Vereins. Täglich war Trainingsbetrieb, in den Sommermonaten wurden Trainingslager auf dem Vereinsgelände organisiert, im Winter fanden Trainingslager in Wernigerode und Bleicherode statt. Viele Wanderfahrten u. a. Moldau-Elbe, Müritz, Schwerin, Brandenburg.
Im Jahre 1970 wurde die SG Dynamo Oberschule Rheinsberg in die SSG Dynamo Rheinsberg umgewandelt. Den Vorsitz übernahm der Feuerwehrmann des KKW Gerhard Schmidt.
Es wurde eine 1.500 m Regattastrecke mit Außenverseilung auf dem Grienericksee geschaffen. Dadurch war es dem Verein möglich, auch in Rheinsberg erfolgreich Regatten durchzuführen. Im Juli und Oktober fanden jährlich Regatten statt. Es waren Vereine aus der gesamten DDR zu Gast, um hier ihre Kräfte zu messen. Höhepunkte im Regattabetrieb waren die Dynamomeisterschaften 1977 sowie die Bezirksmeisterschaften 1985
Besuchte Regatten bis 1990
– Kreismeisterschaften
– Kreisspartakiaden
– Bezirksmeisterschaften
– Bezirksspartakiaden DDR
– Meisterschaften DDR
– Spartakiade
Auszüge einer erfolgreichen Regattabeteiligung
Regatten 1974 | Sieg | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Regatta Plaue / Havel | 1 | 2 | 4 | |||
Regatta Rheinsberg | 3 | 8 | ||||
Kreisspartakiade Kyritz | 4 | 7 | 7 | |||
Qualifikation Grünau | 2 | 1 | ||||
Bezirksspartakiade Brandenburg | 2 | 3 | 2 | 2 | ||
Bezirksmeisterschaft Werder | 1 | 1 | 2 | 5 | 1 | |
Regatten 1975 | Sieg | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Rathenow | 6 | 5 | 5 | 5 | 5 | |
Plaue | 3 | 4 | 5 | 6 | ||
Potsdam | 2 | 4 | 3 | 5 | 3 | |
Rheinsberg | 1 | 7 | 11 | 6 | 1 | |
Brandenburg | 3 | 1 | 2 | 2 | 1 | |
Bezirksmeisterschaften | 1 | 3 | 4 | 4 | 1 | 1 |
Kreisspartakiade | 4 | 8 | 7 | 8 | 4 | 3 |
DDR Meisterschaft | 1 | |||||
Kinder & Jugendspartakiade | 1 | |||||
Werder | 4 | 7 | 6 | 2 | 1 | |
Kyritz | 6 | 7 | 3 | 3 | 4 | 2 |
Magdeburg | 7 | 7 | 7 | 2 | 1 | |
Brandenburg | 2 | 5 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Internationale Erfolge
Elke Steffen | Olympiakader | 1976 |
Ute Baudis | Juniorenweltmeiste | R8m 1986 |
Jens Burow | Vizeweltmeister | D4o 1998 |
Nationale Erfolge
DDR Meister | |
Eberhard Nusch | 1964 D2 |
Detlef Binder, Frank Jensch, Stm Björn Ferdinand | 1978 R2m |
Jens Burow | D1 1983, 1985 |
DDR Meisterschaften 2. Platz | |
Heiko Schwibbe | 1988 D4m |
Sten Socher, Lars-Uwe Rau, Lars Lexow, Guido Haak, Mathias Schulz | 1984 R8m |
Michael Schnell, Lars Lexow, Karsten Heintz, Lars-Uwe Rau | 1989 R8m |
Diana Dombrowski | 1988 D1 |
DDR Meisterschaften 3. Platz | |
Heiko Schwibbe, Lars Müther | 1988 R4m |
Mathias Schulz | 1988 D4m |
Die Rheinsberger Ruderer haben mit ihrem guten und erfolgreichen Auftreten die Stadt und die Rheinsberger Gewässer in der DDR bekannt gemacht. Intensives Training, vor allen durch die Übungsleiter Eberhard Nusch und Jörg Pahl, legte die Basis für zahlreiche Erfolge. Viele Oberschüler übernahmen Trainingsgruppen, Volker Pischke, Uwe Steffen, Martina Zinser, Wolfgang Zinser, Jörg und Petra Lipowski, Ralf Müller, Petra Witt, Britta Heintz und viele andere.
Nach der Wende besann sich der Verein auf alte Traditionen und nahm 1990 den alten Namen „Ruderverein Rheinsberg 1910 e.V.“ wieder an.
Zum Vorsitzenden wurde Eberhard Nusch gewählt.
Am 03.10.1990 wurde ein Partnerschaftsvertrag mit dem Ruderverein Lüdinghausen abgeschlossen. Höhepunkt der Partnerschaft ist der jährliche Fernwettkampf am 3. Oktober „1000-km Rudern“. Sieger ist der Verein, der an diesem Tag die meisten Kilometer rudert.
1997 musste der Verein das Vereinsgelände und seine baulichen Anlagen wegen Rückübertragungsansprüchen räumen.
Es entstand eine sehr schwierige Situation für den Verein. Vor allen Dingen dem Engagement und der Überzeugungsarbeit von Eberhard Nusch, sind das Weiterbestehen des Vereins und der Neubau eines Vereinshauses zu verdanken. Viele Vereinsmitglieder unterstützten ihn durch ihren freiwilligen Einsatz. Besonders zu erwähnen sind Jörg und Werner Pahl, Horst Lipowski.


Gleichzeitig wurde unter den neuen Bedingungen ein geordneter Trainings- und Wettkampfbetrieb aufgebaut.
An Regatten in Fern und Nah wurde teilgenommen. Bernburg, Hamburg, Schwerin und v. m. Das Durchschnittsalter änderte sich. Neben einer starken Kinder- und Jugendarbeit entwickelte sich auch eine „Jungseniorengruppe“.
Britta Heintz wurde im Jahre 2005 von den Lesern der Märkischen Allgemeinen zur Trainerin des Jahres gewählt.
Ab dem Jahre 2000 übernimmt Michael Mücke den Vorsitz im Verein. Eberhard Nusch wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch in den Jahren 2003 & 2004 wurde erfolgreich an Regatten in Bernburg, Schwerin, Werder, Brandenburg teilgenommen.
Höhepunkt 2003
Jugend trainiert für Olympia Bundesfinale Platz 4 D4m mnl und Platz 6 D4m wbl
Höhepunkt 2004
4. Platz D4m mnl Sebastian Bartel, Robert Plötz, Alexander Kroschel, Robert Schenk, Stm Maskow.
1. Platz D4m wbl Katarina Pahl, Lena Eckelmann, Sarah Kiehn, Katarina Schröder Stf Stefanie Pahl.
Es wurden Landesmeisterschaften sowie Regatten von Hamburg bis Salzgitter besucht.
Durch die Auflösung der Gymnasialen Oberstufe in Rheinsberg im Jahre 2005 fehlte dem Verein plötzlich der Nachwuchs. Es kam zum extremen Rückgang der Kinder- und Jugendarbeit, da durch die langen Fahrzeiten zur Schule ein Trainingsbetrieb kaum noch möglich war.
Das Durchschnittsalter im Verein stieg durch den Wegfall der Gymnasialen Oberstufe. Aus dem reinen Regattabetrieb entwickelte sich der Breitensport mit dem Wanderrudern. Gleichzeitig haben ehemalige Ruderer mit dem Training begonnen, um sich in Masters-Regatten mit anderen Sportlern zu messen.
Neben dem Breitensport wird auch wieder aktiv mit Kindern gearbeitet. Hier hat sich Katrin Lüpke besonders verdient gemacht.